Barcelona

Anfang Dezember war bei uns schon einmal Weihnachten. Mein Geschenk für Willi(und mich!) sollte eine viertägige Reise nach Barcelona sein. Diese Stadt ist schon viele Jahre eines meiner Wunschziele und das deckte sich mit den Wünschen meines Sohnes hervorragend. Also fuhren wir gemütlich mit dem Bus nach Berlin, um dort bei Freunden noch eine Nacht zu verbringen. Eklig nasser Schneeregen empfing uns. Das war ein Grund mehr, mitten in der Nacht nach Schönefeld zu fahren und mit dem Flieger ins sonnige Spanien zu starten. Mit easyjet war wirklich alles easy. Da wir online eingecheckt hatten und nur mit unserem Handgepäck unterwegs waren, durften wir als Passagiere der A-Klasse bevorzugt in den Billigflieger einsteigen. Die Crew war dazu sehr lustig.
Am Morgen kamen wir an und erlebten bereits im Zubringer ins Zentrum eine Diebesaktion direkt neben uns. Wir waren dank unsrer Umsicht allerdings nicht die Opfer. Wenige Zeit später konnte Willi aus der U-Bahn eine Messerstecherei sichten. Alle anderen Aktivitäten liefen aber ganz entspannt und kulturvoll ab. In unser über priceline ersteigertes Hotel durften wir schon mittags. So zogen wir los zum Parc Güell, den wir bei herrlichem Sonnenschein durchstreiften. Jahreszeitgemäß hielten sich die Touristen in Grenzen und wir ließen uns viel Zeit für Gaudis fantasievolle Gebilde. Am nächsten Tag kamen wir in den Genuss einer privaten Stadtführung durch Willis Freundin Franziska, welche gerade in Barcelona studiert.So sahen wir die schönsten Ecken des gotischen Viertels. Am Hafen verabschiedeten wir uns bis zum Abend von ihr und bummelten gemütlich am leeren Strand entlang bis zum Olympiahafen. Lange schlenderten wir auch über die Ramblas und manch Künstler beeindruckte uns mit seiner Performance. Lukullische Genüsse im Bocceria-Markt und fetter Jugendstil wechselten sich ab. Am Abend verarbeiteten wir in Franzis Studentenbude gemeinsam die frischen Zutaten, die wir auf dem farbenprächtigen Markt gekauft hatten.
Am Wochenende wollten wir hoch hinaus, auf den Tibidabo. Mit der Tramvia blau, einer historischen Straßenbahn und einer Standseilbahn blieb uns genug Zeit für schöne Ausblicke auf teure Villen und auf die dichtbebaute Stadt. Auf dem Berg schlenderten wir durch einen nostalgischen Vergnügungspark, dessen Fahrgeschäfte direkt am Hang einen besonderen Nervenkitzel versprechen. Brauchten wir aber beide nicht, denn die Aussicht war aufregend genug. Später nahmen wir den Rückweg mit dem Bus, um unterwegs wieder etwas Neues zu sehen.
Das wohl berühmteste Bauwerk, die Sagrada Familia, schauten wir uns nur kurz an. Zu viele Leute, zu lange Schlangen und zu viele Kräne. Wir haben an den vier Tagen ohnehin kein Museum von innen gesehen, das Wetter war einfach zu herrlich. Dafür bin ich barfuß am Strand ins Mittelmeer, Willi hat in einer echten Grancia den katalanischen Pudding verkostet und wir ließen uns beim Mexikaner köstlich verwöhnen. Der Urlaub war von Anfang bis Ende ein Genuss für alle Sinne und ich bin sicher, irgendwann einmal wieder an diesen Ort zurückzukehren. Sollte es dann regnen, werde ich nicht traurig sein. Dann kann ich endlich mal ins Museum!

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