Das neue Jahr hatte ich bewusst nicht verplant. Einziges Vorhaben war, dass ich in den ersten 2 Monaten mal nicht verreisen, sondern hier bleiben wollte. Fast hätte ich es geschafft. Mein Schatz hat mich jedoch erfolgreich überredet, Ende Februar eine Woche gemeinsam in Rom zu verbringen. Aufgrund der ungewöhnlichen Reisezeit können wir dies sehr preiswert und ohne riesige Touristenströme tun, was mich letzendlich überzeugt hat.
Die erste ungeplante Unternehmung war eine Wintersportwoche. Der unerwartete Schnee lockte mich mehrmals auf den Elbwiesen Ski zu fahren. Bei Sonnenauf- und untergang sowie am Tage bei Sonnenschein habe ich viele Stunden die weiße Schönheit durchfahren, durchwandert, betrachtet, fotografiert und gelacht. Eine Menge Künstler hatten die verrücktesten Schneemänner kreiert. Hase, Elefant, Bär,ein Mann mit Stoppelbart und eine Burg mit Zinnen ließen mich trotz minus 15 Grad die Kamera herauspellen. Der Hafen in Loschwitz war völlig zugefroren und das Blaue Wunder zerfiel in der Abenddämmerung in zwei Hälften, weil eine Nebelwolke genau die Mitte verdeckte.Alles ließ sich nicht in Fotos einfangen, manche Momente sind einfach nur zum Genießen da. Aber einige meiner Lieblingsbilder könnt ihr im Fotoalbum „Winter09“ sehen.(Ein Klick auf das Foto links bei Bilder,dann nach dem Öffnen des Webalbums auf die linke oder rechte „blaue“ Kerstin klicken. Nun kann man aus allen Fotoalben auswählen.)
Obwohl inzwischen der graugelbbraune Großstadtschnee seinen Namen kaum noch verdient, beschert mir dies keine schlechte Laune, denn so war die Winterwoche etwas ganz Einmaliges. Außerdem kommen mir die milden Temperaturen bei meinem jetzigen Projekt sehr entgegen. Seit ein paar Tagen habe ich ein Praktikum bei einem Steinmetz begonnen und behaue im Freien Sandstein. (Danke an dieser Stelle an meinen Lieblingsonkel für die Armeefilzstiefel, ohne die meine Zehen sicher erfroren wären!)
Da ich bei heftigen Minusgraden während der Arbeit die kalten Füße und Hände völlig vergessen konnte, denke ich, noch eine ganze Weile bei dieser Arbeit zu verweilen. Langsam bekomme ich ein Gefühl für die Werkzeuge und den Stein und lerne jeden Tag etwas Neues. Mein „Lehrer“ ist ausgesprochen nett und kann wunderbar erklären. Er lässt mir aber oft auch freie Hand, um selbst Dinge auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen. Auf Sandstein-Fotos müsst ihr noch ein wenig warten. Ich muss schließlich auch geduldig schlagen und schleifen. Bleibt so neugierig wie ich!
Das wünscht sich Kerstin