Sucre – Uyuni – La Paz
Rot ist eine warme Farbe und sicher nicht zufällig für die Innenausstattung des Salzhotels gewählt worden. Die Außenwände dieser Häuser sind jedoch mit Zement verputzt, da sich das Salzhotel sonst durch den Regen nach fünf Jahren aufgelöst hätte. Salz isoliert gut, kalt war uns trotzdem. Kein Wunder bei Außentemperaturen unter Null und ohne Heizung. Da bleibt auch die Matratze auf dem Salzblock kalt. Als wir den rotgelben Abendhimmel über dem Salzsee bestaunten, ahnten wir noch nicht, wie kalt es ohne Sonne hier oben werden kann.
Rote Dächer lieben die Architekten von La Paz offensichtlich. Knallrot glasiert. Bei zehn verschiedenen Seilbahnen gibt es natürlich auch eine rote Linie. Sie schwebt über den gigantischen Friedhof von La Paz, der die Größe eines Stadtteils einnimmt. Die Gräber liegen über der Erde, in vielen Etagen übereinander.
Rot in allen Schatttierungen fanden wir in Sucre im Museum Asur. Dieses präsentiert eindrucksvolle gewebte Textilien. Man kann den Frauen beim Weben zusehen und es ist unglaublich, dass es keine Mustervorlagen gibt. Sie machen alles aus dem Kopf. Wie ein Maler mit dem Pinsel! Die helle Mitte der Stoffe stellt das Herz dar, deshalb werden traditionelle Textilien nie zerschnitten oder weggeworfen, sondern entsprechend vernäht oder weiterverwertet. Die knallig roten Blüten, die uns auf einer Wiese in den Bergen bei Tarabuco ( nahe Sucre) anlockten, entpuppten sich aus der Nähe als Kakteen – Blüten! Die Kakteen selbst schauten nur an der Oberfläche aus der Erde. Wie gut, dass es an diesem Tag zu kalt zum Barfußlaufen war.