Australien 2.0

Mein zweiter Besuch auf dem Kontinent. Und zwei Dinge gleich vorweg:

Erstens. Hier brennt es nicht, ich bin in der Nähe von Perth an der Westküste.

Zweitens. Keine Sightseeingtour, sondern treiben lassen und schauen, welche Überraschungen die Tage bringen. Der Grund meiner Reise ist, dass ich mein Kind besuche, welches ich nach 15 Monaten gestern endlich wieder in die Arme schließen konnte.

Die erste böse Überraschung traf mich am Sonnabend auf dem Flughafen in Berlin beim Einchecken. „Ohne Visum für Australien wird das aber nichts mit der Einreise“. Mir wurde heiß und kalt. An alles hatten wir gedacht, die Reise gemeinsam gebucht und stundenlang telefoniert. Aber an ein Visum hab ich keinen einzigen Gedanken verschwendet. Wie selbstverständlich hab ich mich als freier Bürger so gefühlt, als würde mein Pass mir jedes Tor öffnen. Bolivien liegt ein Jahr zurück und ist mit Australien nicht vergleichbar. Nach der erschreckenden Erkenntnis, dass ich meinen Flug wahrscheinlich umbuchen muss, hab ich mit Herzrasen und zitternden Fingern auf einer Website ein elektronisches Visum beantragt und bekam sofort die Antwort, dass es innerhalb der nächsten 76 Stunden bearbeitet wird. Drei kostbare Tage. Ich Idiot, wieso hab ich mich nicht an das Visum erinnert?Panisches Telefonat mit meiner Tochter am anderen Ende der Welt. Manchmal bekommt man das Visum auch innerhalb einer Stunde, meinte sie…

Ich brauche wohl nicht beschreiben, wie ich mich in der nun folgenden Wartezeit fühlte. Es war schrecklich. Nach einer Stunde, als mir nur noch 15 min bis zum Schließen des Schalters blieben, kam schließlich die ersehnte Mail mit dem Visum. Die zwei anschließenden Flüge mit sechs und elf Stunden waren regelrecht entspannt dagegen.

Dass ich beim Anblick meines Kindes dann in Tränen ausbrach, war wohl ganz natürlich. Die Wiedersehensfreude nach dieser emotionalen Achterbahn hat mich überwältigt.

Inzwischen ist hier die erste Nacht vorüber, die Vögel schreien vor dem Fenster und ES IST SOMMER!

2 Gedanken zu „Australien 2.0

  1. Ich wünsche dir eine schöne Zeit…und viele Grüße auch an Lotti.
    Ich kämpfe mit dem Ausgraben auf dem Hof…für die Wasserleitung des Hofladens/Käserei…Regen und Sturm begleiten mich.

  2. Hm, das kann ich toppen :-). Am Abend vor dem Abflug nach Deutschland stellten wir fest das zwei von drei deutschen Pässen unserer Kinder abgelaufen waren. Notanruf beim Konsul und Austellung von „Notpässen“ am nächsten Morgen in der Botschaft. So waren wir alle zusammen glücklich am Mittag im Flieger und flogen dem Weihnachtsfest entgegen. Deutsche Bürokratie kann schnell sein aber vielleicht nur im Ausland :-).

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