Lange habe ich nichts von mir lesen lassen. Seit August arbeite ich wieder und die freie Zeit wird für die nächsten vier Jahre etwas knapper. Das dritte Sabbatjahr beginnt im Sommer 2018.
Das letzte, welches in diesem Sommer endete, wirkt aber mit einem Projekt bis heute.
Mein Experiment bestand darin, das gesamte Kalenderjahr 2014 keine Klamotten, Schuhe, Schmuck, Taschen o.ä. zu kaufen.
Die Idee hatte ich schon öfter, meist in Zeiten eines Umzugs oder im Frühjahr und Herbst, wenn man seine Garderobe wechselt und natürlich auf Reisen, wo man mit wenigen Dingen sehr zufrieden und gut versorgt ist.
Heute kann ich feststellen: überhaupt kein Problem, so ein Jahr Konsumverzicht!
Ich habe wirklich nichts gekauft. Überraschenderweise hat es keine Überwindung gekostet, Stadtbummel sind anders geworden. Ein Schaufenster sendet keine Signale, es existiert quasi nur als Deko. Auch beim Reisen in andere Länder änderte sich daran nichts.
Ausnahmen?
Ich habe ein Tuch und Ohrringe als Geschenk für jemanden erstanden.
Nähgarn musste ich kaufen, weil ich ein paar Klamotten geändert habe bzw. Stoffe aus meiner Truhe durchgeschaut und verarbeitet.
Als ich mir eine Schwimmbrille zulegte, protestierte mein Sohn, ich wolle doch gar nichts kaufen. Aber das habe ich als Sportgerät verteidigt.
Im Laufe des Jahres, als sich beispielsweise meine Hausschuhe auflösten oder die Jeans durchgewetzt waren, habe ich ein paar Mal gedacht: Nächstes Jahr kannst du dir das dann wieder kaufen.
Durch die lange Bedenkzeit kamen mir zuvor immer andere Ideen. Die Sommerschuhe aus Stoff eignen sich (geputzt) ab Herbst super als Hausschuhe, die Jeans sind jetzt kurze Sommerhosen. Es interessiert keinen, ob man drei, sieben oder 15 lange Hosen besitzt – außer uns selbst. Anziehen können wir immer nur eine davon.
Positive Effekte des Experiments
Nr.1
Man spart viel Zeit, die man sonst beim Shoppen vertrödelt.
Nr.2
Wenn man weniger zur Auswahl hat, geht das Kofferpacken schneller.
Nr.3
Man wird kreativ, um den angeblichen „Mangel“ auszugleichen.
Nr.4
Man braucht weniger Platz im Schrank.
Nr.5
Man beginnt, seine Sachen anders zu kombinieren, um Abwechslung zu haben.
Nr.6
Gespartes Geld kann man für Kultur und Bildung investieren. So habe ich mit Freude eine Dresdner Musikerin, den deutsch-amerikanischen Jugendaustausch und ein Festival unterstützt. Das macht mich zufriedener als drei neue T-Shirts zu kaufen.
Fazit
Irgendwie möchte ich diese Sache noch weiter testen. Vielleicht, indem ich in jedem Vierteljahr nur ein Teil kaufe? Oder bis zum Sommer gar nichts? Bis zum Jahreswechsel werde ich noch darüber nachsinnen. Vielleicht habt ihr auch eine gute Idee?
Nachmachen ist natürlich erlaubt.
Andererseits verstehe ich gut, wenn manch einer das nicht nachmachen will oder kann.
Auch ich habe meine schwache Stelle.
Süßigkeiten sind nämlich genauso verzichtbar wie zu viele Klamotten… Und erst die zu erwartenden positiven Effekte für Gewicht und Gesundheit…
In diesem Sinne, tut euch keinen Zwang an und startet gut gelaunt ins neue Jahr.
Aber experimentiert mal. Womit auch immer.
Viel Vergnügen dabei wünscht euch Kerstin!