Aus der Metropole in den Regenwald

Dass ihr lange nichts lesen konntet, liegt keinesfalls an zu wenig Erlebnissen. Ganz im Gegenteil!
Unsere Woche in Sydney verging wie im Flug. Einen Tag reisten wir in die Blue Mountains und durften erfahren, wie sinnvoll Handschuhe und Mütze im Regenwald sein können. Nach Sonne gabs Regen und Wind mit Temperaturen um die 12 Grad. Allerdings auch einen spektakulären Regenbogen über den Bergen. Leider kann ich noch immer keine Kamerafotos auf den Blog stellen und muss mich auf das Tablet beschränken. Deshalb seht ihr hier nur unsere Frühstücksecke in unserem 1930er Jahre Domizil in Cairns. Die Landkarten zeigen zwei Reiseziele hier : das Great Barrier Reef und das Tableland. Letzteres erkundeten wir an zwei Tagen mit einer bunten Gruppe internationaler Backpacker. Unterwegs waren wir mit Bus, Mountainbike und Kanu. Wasserfälle, Kraterseen, Regenwald, Schnabeltier, Kasuar, Echsen, Schildkröten und sogar ein Baumkänguru trafen wir in freier Wildbahn. So gefährlich, wie die Aussis ihr Outback oft darstellen, scheint es nicht zu sein. Eine Reiseleiterin ließ uns sehr nah an den Kasuar heran und eine andere stapfte frohgemut mit uns durchs hohe Gras und durchs Wasser. Giftige Schlangen? Spinnen? Pflanzen? Kein Problem, doch nur einen Tag zuvor zeigte man uns –  einhergehend mit der Schilderung furchtbarer Schmerzen den aggressiven stinking tree. Wenn man nur eine Küstenwanderung auf Sydneys Halbinsel Manly plant, checkt die besorgte Frau vom Touristenbüro gleich besorgt meine Flip-flops und will wissen, ob ich mir das zutraue.
Am Strand von Cairns zieht sich eine Art Watt entlang, davor warnen Schilder vor Crocodiles. Unbeschwert buddeln derweil die Kleinkinder der Einheimischen im dunklen Schlamm.
Auf dem Weg zum hiesigen Botanischen Garten liefen wir über den Friedhof. Dort zeugten riesige Grabsteine mit Krokodilskulpturen vom frühen Tod eines Vierzehnjährigen im letzten Jahr.
Im Botanischen Garten selbst war es wie in einer anderen Welt. Besonders interessierte mich der Aborigines Lehrpfad, der zu jeder Pflanze erklärte, welche Teile wofür und wogegen verwendet werden. Wenn das Englisch nicht mehr ausreicht, kommt man mit Latein gut zurecht : antiseptisch und kontrazeptiva, hm… interessant! Geburtenkontrolle mit Naturarznei. Da ich es noch nicht so recht glauben kann, hab ich sicherheitshalber das Schild fotografiert, um zu Hause nachzuforschen.
Die Natur bestimmt hier den Lebensrhythmus. Es gibt im Grunde nur zwei Jahreszeiten, wet and dry. Gerade ist es trocken und im Dezember beginnt die Regenzeit. Beste Tourismus-Zeit in diesem Monat also. Die Luft ist ca. 30 Grad warm, das Meer 18. Deshalb war es eine gute Entscheidung, sich beim Schnorcheln auf dem Riff ein Wetsuit auszuleihen. Sieht schon mal sehr professionell aus, hat aber zwei weitere, viel wichtigere Vorteile. Man geht nicht unter und es ist gleichzeitig ein guter Sonnenschutz. An den zwei im Foto markierten Stellen durften wir sprichwörtlich ins Weltwunder eintauchen und es war GIGANTISCH! Findet Nemo! Wir mussten nicht lange suchen und eine Farbenpracht und Formenvielfalt breitete sich aus, dass man wie in einen Rausch verfiel. Jedes der oft von Kindern gemalten Fantasiewesen scheint es hier zu geben. Unter mir schwamm ein Taucher hinter einem Fisch, welcher zwei Meter Länge hatte, Zebrafische in Schwärmen stießen an die Taucherbrille und ein Exemplar mit einem riesigen Kussmund glotzte mich an. Speziell zur Unterwasserwelt möchte ich einen Extrabeitrag posten. Dazu müssen wir aber erst mal am großen Bildschirm sichten, was die Unterwasserkamera von Aldi geschafft hat. Ein paar Fotos erscheinen vielleicht bald auf der Facebookseite unseres Veranstalters compasscruises.
Für alle Hungrigen noch ein kleiner Auszug aus der Speisekarte : Känguru, Krokodil und Weathabix haben wir bereits probiert. Das Fleisch ist sehr lecker und die typischen Frühstückspresslinge wohl eher keine Männersache.
Heute solls noch an ein Stück Strand ohne Krokodile gehen und morgen fliegen wir bereits zur Gold Coast, um nach langer Zeit meine australische Freundin Siobhan wiederzusehen!
Genießt den Herbst zu Hause , soetwas gibt’s hier nicht. Hier verbrennt man sich nämlich ganz schnell die Waden, wenn man Stunden erstarrt auf der Wasseroberfläche liegt und gebannt in die magische Tiefe starrt.

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