Es ist soweit: Seit 4 Tagen darf ich meine Arbeitskraft nach meinem Gutdünken einsetzen oder schonen. Was liegt nahe? Erstmal feiern! Nun habe ich nach etlichen Tagen Party, Besuch und Kulturevents (schöner Schaubudensommer) wieder Lust auf ganz einfache Aufgaben. Ein wenig ist auch noch zu tun vor der großen Reise ins unbekannte Land.
Zuerst genieße ich diese Woche noch die Anwesenheit von Cathy, Lottis Gastschülerin aus Frankreich. Die zwei Monate mit ihr sind schnell vergangen und waren entgegen meiner Befürchtung keine zusätzliche Belastung, viel eher eine Bereicherung. So haben wir erstaunliche kleine Unterschiede zwischen unseren Ländern und Gewohnheiten festgestellt. In Frankreich bekommt man sein Zeugnis mit der Post, in der Schule gibt es keine Frühstücksbrote und der Teller kann nach dem Essen eigentlich wieder in den Schrank, weil er blitzsauber mit Brot gereinigt wird. Wir haben aber auch ernsthaftere Dinge besprochen, wie zum Beispiel Sarkozys Schulpolitik. Oder das Erscheinungsbild der überstylten jungen Mädchen in Deutschland. In Frankreich zählt mehr die natürliche Schönheit. Die Mode dagegen ist dort viel einheitlicher als in Deutschland.
Ach, ja – am 19. gibt es sicher Tränen beim Abschied. Doch in einem Jahr darf Lotti dann den zweimonatigen Gegenbesuch antreten.
So bleiben Lotti und mir dann noch zwei Wochen, um den Schulstoff der neunten Klasse vorzuarbeiten. Denn nach Amerika nehmen wir keine Schulaufgaben mit.
Auch ich habe noch „Unterricht“. Selbstverständlich intensiv Englisch mit meiner Privatlehrerin Siobhan, die bald hier einzieht und während unserer Abwesenheit die Wohnung hütet. Außerdem will ich mich endlich an die Powerpoint Präsentation über Dresden wagen. Da ich erstmals damit arbeite, wird das sicher einige Zeit in Anspruch nehmen.
Das Korrekturlesen von Willis Reiseberichten aus Neuseeland wird die angenehmste Aufgabe.
Insgesamt fühle ich mich eigentlich ganz normal wie am Anfang jeder Ferienzeit:
Ein Wunschzettel mit vielen zu erledigenden Aufgaben und Vorhaben liegt auf dem Schreibtisch. Der Zettel ist so lang wie immer, aber die Zeit dafür ist diesmal wirklich großzügig bemessen.
Na da hast du noch viel vor, bevor es losgeht. Die Zeit wird scnell vergehen und bald betrittst du das Ami-Land…
Bis dahin wünsche ich dir wenig Stress und viel bauchkribbelnde Reisevorfreude.
Liebe Grüße von der Veli